geil
geilAdjektiv
Aussprache
IPA: [ɡaɪ̯l], Komparativ: [ˈɡaɪ̯lɐ], Superlativ: [ˈɡaɪ̯lstn̩]
geilAdjektiv
Aussprache
Reime: -aɪ̯l
geilAdjektiv
Bedeutungen
jugendsprachlich: hervorragend, super, gut
geilAdjektiv
Bedeutungen
Landwirtschaft: (vom Boden) fett, (zu) stark gedüngt
geilAdjektiv
Herkunft
mittelhochdeutsch geil, althochdeutsch geil, germanisch *gaila- „lustig, lüstern". Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt. Die Grundbedeutung des Wortes findet sich bereits im Althochdeutschen geil. Damals war das Wort »geil« vor allem auf die Natur gemünzt, wovon noch die „Geilstelle" erzählt - Wiesenflecken zum Beispiel, die besonders dicht und grün bewachsen sind. Verwandte Worte gibt es in vielen germanischen sowie einigen baltischen Sprachen, wobei die Bedeutungen erheblich variieren. So beispielsweise altenglisch gal (lustig, lüstern), altnordisch geiligr (schön), gotisch gailjan (erfreuen), lettisch gails (wollüstig) und litauisch gailùs (beißend, scharf). Eine einheitliche zugrundeliegende Form ist umstritten. Diskutiert wird aber die Ableitung aus einer indogermanischen Wurzel *ghei- mit der Grundbedeutung »verlangen, begehren«, aus der sich auch Geier und Geiz ableiten ließen.
geilAdjektiv
Sinnverwandte Wörter
cool, klasse; veraltet:knorke; Ruhrgebietsdeutsch: rattig; spitze, stark, super; regional, umgangssprachlich: supi; urst
geilAdjektiv
Unterbegriffe
notgeil
geilAdjektiv
Unterbegriffe
bibergeil
geilAdjektiv
Beispiele
„Sie war ein geiles Mädchen, auch lachte sie gern, aber sie war ja doch eine ernsthafte Person."
geilAdjektiv
Beispiele
Die geilen Triebe der Pflanze müssen regelmäßig zurückgeschnitten werden.
geilAdjektiv
Charakteristische Wortkombinationen
geiler Bock (eher negativ), geile Sau (positiv)
geilAdjektiv
Wortbildungen
Geilheit, aufgeilen
geilSubstantiv, f
Worttrennung
geil, Pl. geil·ar
geilSubstantiv, f
Aussprache
Hörbeispiele: -, Plural: -
geilSubstantiv, f
Bedeutungen
im Plural: Straße (in bestimmten Ausdrücken)
geilSubstantiv, f
Bedeutungen
Schmale Passage auf See (beispielsweise zwischen zwei Schären)
geilSubstantiv, f
Bedeutungen
Kielschwein
geilSubstantiv, f
Herkunft
Das färöische Wort kommt von altnordisch geil „längliche Kluft, Hohlweg". Die weitere Etymologie ist germanisch *gailō „Hohlweg" von indogermansch *eʰə „gähnen, klaffen".
geilSubstantiv, f
Synonyme
siglingargeil (Fahrrinne, Fahrwasser)
geilSubstantiv, f
Unterbegriffe
bargeil (Spießroute), trægeil (Allee), útrakstrargeil (Viehtriebsweg)
geilSubstantiv, f
Beispiele
tað hoyrist út á geilar das hört man draußen auf der Straße (im ganzen Ort)
geilSubstantiv, f
Beispiele
tíðtakarar til hvørja geil Zeitnehmer für jede Bahn
geilSubstantiv, f
Charakteristische Wortkombinationen
í Geil (färöischer Nachname)
geilSubstantiv, f
Wortbildungen
geilargarður (die beiden Zäune entlang des Rinderweges), geilarhorn (Straßenecke), geilarportur (Tor zu dem Rinderweg), geilartræ (Balken, die verwendet wurden, um eine Tanzstube künstlich enger zu machen, wenn wenig Leute da waren), geilastrok (jemand den es immer außer Haus treibt, Umherstreifer), geilatík (Stück vom Rinder- oder Schafskopf; Fresse, Schnauze; Flittchen, Dirne)
geilSubstantiv, f
Wortbildungen
Anmerkung: Die Djóna í Geilgøta in Tórshavn ist nach dem Politiker Djóni Isaksen, genannt Djóni í Geil, benannt.
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"geil." Definitions.net. STANDS4 LLC, 2024. Web. 29 Apr. 2024. <https://german.definitions.net/def/DE/geil>.