fressen

Aussprache

IPA: [ˈfʀɛsn̩], Präteritum: [fʀaːs], Partizip II: [ɡəˈfʀɛsn̩]

Aussprache

Reime: -ɛsn̩

Bedeutungen

[a] transitiv, intransitiv, von Tieren; salopp, zumeist abwertend von Menschen: feste Nahrung einnehmen

Bedeutungen

[c] transitiv, intransitiv, über Tiere; umgangssprachlich über Menschen: etwas durch das Einnehmen fester Nahrung in einen bestimmten Zustand bringen

Bedeutungen

übertragen [a] transitiv, regelmäßig: (eine nicht näher bezeichnete Menge von etwas) aufbrauchen; einen überdurchschnittlichen Energiebedarf haben [b] transitiv, gehoben: mit zerstörerischer Gewalt aufzehren [c] transitiv: etwas beschädigen, zersetzen und somit langsam zerstören [d] reflexiv: auf eine gleichmäßig und stetig (stark) beschädigende Art und Weise in etwas ein- und vordringen beziehungsweise durch etwas hindurchdringen

Bedeutungen

[b] transitiv, gehoben: mit zerstörerischer Gewalt aufzehren

Bedeutungen

[d] reflexiv: auf eine gleichmäßig und stetig (stark) beschädigende Art und Weise in etwas ein- und vordringen beziehungsweise durch etwas hindurchdringen

Synonyme

[1a-1c] (Mensch) futtern

Synonyme

[2a] verbrauchen, (umgangssprachlich) verschlingen

Gegenwörter

essen, saufen

Unterbegriffe

äsen, grasen, nagen, picken, schlingen, weiden, würgen

Unterbegriffe

[1, 2d] weiterfressen

Unterbegriffe

[1a-1c, 2c] auffressen

Unterbegriffe

[1a, 1b] überfressen

Unterbegriffe

[1d, 2c] zerfressen

Beispiele

[1a] Der Spatz fraß mir aus der Hand.

Beispiele

[1b] Die Katze frisst eine Maus.

Beispiele

[1b] Die Menschen wollen endlich etwas zu fressen haben, verdammt nochmal!

Beispiele

[1c] „Als ich im Dezember Niger besuchte, waren die Heuschrecken bereits eingefallen. Viele der Felder waren total leer gefressen."

Beispiele

[1d] Die Motten fressen Löcher in den Teppich.

Beispiele

[2a] Der Motor frisst viel Benzin.

Beispiele

[2c] Die Säure frisst an der Metallplatte.

Beispiele

[2c] (bildlich) Der Ärger frisst an ihm.

Beispiele

[2d] Der Rost fraß sich durch den Träger.

Beispiele

[2d] (im übertragenen Sinne) Die Kälte hatte sich in ihren Körper gefressen.

Redewendungen

[1a] (umgangssprachlich, im übertragenen Sinne, bildlich) Friss, Vogel, oder stirb! oder oft auch verkürzt Friss oder stirb!: man ist gezwungen auf diese oder jene Art und Weise etwas zu akzeptieren, zu entscheiden; jemandem bleibt keine andere Wahl

Redewendungen

[1a] (umgangssprachlich, bildlich) jemandem aus der Hand fressen: jemandem so demütig zugeneigt sein oder jemandem derart innerlich verfallen sein, dass man zwangsläufig mit diesem jemand in einem an Hörigkeit beziehungsweise Devotion ähnelnden Verhältnis steht

Redewendungen

[1b] (grob) aus dem Blechnapf fressen: im Gefängnis einsitzen

Redewendungen

[1b] (umgangssprachlich, bildlich) etwas gefressen haben: etwas verstanden haben

Redewendungen

[1b] (umgangssprachlich) jemand wird einen schon nicht fressen: vor jemandem keine Angst (zu) haben (brauchen)

Redewendungen

[1b] (salopp) Ich fresse einen Besen, wenn das stimmt, Ich fress einen Besen, wenn das stimmt oder Ich will einen Besen fressen, wenn das stimmt: ich bin der (festen) Überzeugung, dass das nicht den Tatsachen entspricht

Redewendungen

[1b] (umgangssprachlich, bildlich) die Dummheit mit Löffeln gefressen haben: in seinem Verhalten beziehungsweise Tun wenig Überlegung zeigend äußern

Redewendungen

[1d] (umgangssprachlich) einen Affen gefressen haben an jemanden oder einen Narren gefressen haben an jemandem, etwas: jemandem, etwas im übersteigertem Maße gern mögen

Redewendungen

[2b, 2c] (Wirtschaft, bildlich) die Großen fressen die Kleinen: große Unternehmen verdrängen die kleinen vom Markt

Sprichwörter

[1a] Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht:

Sprichwörter

[1b] (umgangssprachlich) Wies kommt, so wirds gefressen oder Wies kommt, wirds gefressen: man muss mit dem Gegebenen zurechtkommen; man muss die Dinge in ihrer Art akzeptieren, wie sie sind

Sprichwörter

[1b] in der Not frisst der Teufel Fliegen

Charakteristische Wortkombinationen

[1d] kahl fressen, leer fressen