dünken

Anmerkung

Die unregelmäßigen Formen deuchte, gedeucht waren ursprünglich die bevorzugten Formen der Vergangenheit beziehungsweise des Partizip II. Mit der Zeit bildete man in Anlehnung an diese Formen dünkte, gedünkt. Auch der Gebrauch von deucht im Präsens lässt sich daraufhin erklären.

Aussprache

IPA: [ˈdʏŋkŋ̩], [ˈdʏŋkn̩], Präteritum: [ˈdʏŋktə], unpersönlich, veraltend: [ˈdɔɪ̯çtə], Partizip II: [ɡəˈdʏŋkt], unpersönlich, veraltend: [ɡəˈdɔɪ̯çt]

Bedeutungen

intransitiv, unpersönlich, gehoben, veraltend, mit einem im Akkusativ oder seltener im Dativ stehenden Personalpronomen: von jemandem so wahrgenommen, empfunden werden

Bedeutungen

[2b] sich als jemanden, etwas betrachten

Synonyme

scheinen

Gegenwörter

denken, glauben, meinen, vermeinen, wissen

Oberbegriffe

vermuten

Unterbegriffe

sich glauben, sich wähnen

Beispiele

Mich deuchte, seine Majestät der Kaiser betrat den Raum.

Beispiele

„Also sagt mein Mann - das Andenken des Gerechten zum Segen - zu mir: »Glückelchen, was deucht dich, wenn wir den Jungen zu uns nehmen würden und ihn nach Danzig schicken? Ich seh ihn für einen klugen Jungen an.«"

Beispiele

[2a] „Wenn dich jemand will Weisheit lehren, so siehe in sein Angesicht. Dünket er sich noch, und sey er noch so gelehrt und noch so berühmt, laß ihn und gehe seiner Kundschaft müssig. Was einer nicht hat, das kann er auch nicht geben."

Sprichwörter

stark veraltet: Es dünkt den Affen, er habe die schönsten Kleider oder Es dünkt den Affen, er habe die schönsten Kinder

Sprichwörter

stark veraltet: Er dünkt sich weise und ist noch kaum dreimal um seine Mutter gelaufen

Wortbildungen

bedünken, Bedünken, Dünkel, Dünkelhaftigkeit, Dünken, Gedünken, Gutdünken

Wortbildungen

veraltet: dünklich, gedünken, missdünken, Missdünken; veraltet, scherzhaft: gutdünken