anbellen

Worttrennung

an·bel·len, Präteritum: bell·te an; veraltet: ball an, boll an, Partizip II: an·ge·bellt; veraltet: an·ge·bol·len

Aussprache

Hörbeispiele:  anbellen (Info), Präteritum: -; -, -, Partizip II: -; -

Bedeutungen

besonders von Hunden sowie ferner von Füchsen, Hyänen, Kojoten, Schakalen, Wölfen, Seehunden, Seelöwen, Muntjaks: in Richtung von etwas oder jemandem bellen, gegen jemanden oder etwas bellende/kläffende Laute von sich geben

Herkunft

Ableitung eines Partikelverbs zu bellen mit der Partikel (Präfix, Ableitungsmorphem) an-

Synonyme

[1, 2] anblaffen

Sinnverwandte Wörter

landschaftlich: anbaffen, anbauzen, anbefzen, anbeilen, anbelfen, anbelfern, angauzen, angelfern, angreinen, anheulen, anklaffen, anschrellen

Sinnverwandte Wörter

gehoben: ausschelten, schelten, verweisen

Sinnverwandte Wörter

salopp: anhauchen, anhusten, heimgeigen, heimleuchten, heruntermachen/runtermachen, herunterputzen/runterputzen, platt machen

Sinnverwandte Wörter

abwertend: anschreien, beckmessern, bekritteln, kritteln, mäkeln, nörgeln

Gegenwörter

brüllen, heulen, jaulen

Oberbegriffe

schimpfen

Beispiele

„Wenn du einen guten Hund bey deinen Schafen hättest, welcher den Schäfern die Hand leckte, dich aber anbälle, wenn du kämest, so würdest du dich nicht erzörnen, sondern ihm etwas geben, ihn zu besänftigen:[…]"

Beispiele

„Es rettete ihn nicht, daß er oft den Hund selber anboll; die Radikalkur dagegen aber wäre blos die, Hetzen nie einen Bissen zu geben."

Beispiele

„Zu diesem kommt ein bekandter, und der Zauberey halber sehr verdächtiger Mann, rühmet sich, der Hund könne ihn weder anbellen noch beissen, wenn er ihm gleich die Hände in den Rachen stosse, und spricht darauf einen fast lächerlichen Spruch, den der Herr leicht hören und verstehen können, mit halbleisen Worten murmelend, und hält drüber die Hand dem Hund hin in seinen Schlund, ist aber von demselben weder angebollen noch verletzet worden."

Beispiele

„Seine gedämpfte Stimme war ganz heiser geworden; Albine hatte den Eindruck, als hätte sie ein verwundeter Wolf angebellt."

Beispiele

„Wie die FBI-Beamten weiter berichten, soll ein Schäferhund einen Gefangenen angebellt und vor ihm die Zähne gefletscht haben."[10]

Beispiele

„In allen Fällen wird daher Schweigen für den Jüngling der sicherste Schmuck seyn, besonders wenn er über die Rede eines Andern nicht in Unruhe geräth und ihn bei jedem Worte nicht gleich anbillt, sondern, auch wenn ihm die Rede nicht allzu sehr gefällt, an sich hält und wartet, bis der Andere aufgehört zu reden, und auch dann, wenn Dieser geendet, nicht gleich mit seinen Einwürfen sich vordrängt, sondern, wie Aeschines sagt, eine Zeitlang hingehen läßt, wenn etwa Der, welcher gesprochen, seinen Worten Etwas hinzufügen, oder auch Etwas ändern und wegnehmen wollte."[12]

Beispiele

„Ganymed warnt Orlando vor Rosalinds Laune, wenn sie als Ehefrau seine Fröhlichkeit nicht erträgt und ihn anbellt wie eine Hyäne, auch wenn er schuldlos ist und, wie Acteon, bloß ein Verirrter."[14]

Beispiele

„Die EU-Kommissarin Viviane Reding hat Recht, wenn sie die französische Regierung wegen deren mehr als fragwürdigen Umgang mit den Roma anbellt."[16]

Sprichwörter

veraltet: Es sind nicht alle Spitzbuben, die von Hunden angebollen werden

Wortbildungen

Anbellerei, Angebelle

Aussprache

IPA: [ˈanˌbɛlən], Präteritum: [ˌbɛltə ˈʔan], Partizip II: [ˈanɡəˌbɛlt]

Bedeutungen

Namibia: mit jemandem telefonisch in Verbindung treten

Synonyme

anrufen; umgangssprachlich: antelefonieren/antelephonieren, durchrufen; landschaftlich: anbimmeln, anklingeln

Synonyme

Deutschland landschaftlich (vor allem süddeutsch); Österreich landschaftlich (vor allem westösterreichisch: Vorarlberg), sonst mundartnah oder veraltend; Schweiz; Südtirol mundartnah; Südafrika (KwaZulu-Natal): anläuten

Oberbegriffe

kommunizieren