Schmiere
SchmiereSubstantiv, f
Worttrennung
Schmie·re, Plural: Schmie·ren
SchmiereSubstantiv, f
Aussprache
Hörbeispiele: -, Plural: -
SchmiereSubstantiv, f
Bedeutungen
[a] ölige, fetthaltige Substanz, besonders Schmiermittel und Schuhcreme [b] im übertragenen Sinne, umgangssprachlich: Hautpflegemittel, bei dem die wirksamen Substanzen mit einer (fettigen) Masse vermengt sind
SchmiereSubstantiv, f
Bedeutungen
[b] im übertragenen Sinne, umgangssprachlich: Hautpflegemittel, bei dem die wirksamen Substanzen mit einer (fettigen) Masse vermengt sind
SchmiereSubstantiv, f
Bedeutungen
landschaftlich: [a] der streichbare Belag für die zum Verzehr bestimmte Brotschnitte [b] Scheibe Brot mit (streichbarem) Belag
SchmiereSubstantiv, f
Bedeutungen
[b] Scheibe Brot mit (streichbarem) Belag
SchmiereSubstantiv, f
Bedeutungen
umgangssprachlich abwertend: [a] schlechte Wanderbühne [b] provinzielles, niveauloses Theater
SchmiereSubstantiv, f
Bedeutungen
[b] provinzielles, niveauloses Theater
SchmiereSubstantiv, f
Herkunft
[1-3] Altsächsischsmer, O. Friesisch smere, Alt Hochdeutsch smero, Mittelniederdeutsch smer
SchmiereSubstantiv, f
Herkunft
Deverbativ zu schmieren anfangs in der Bedeutung „schlampig schreiben", später „schlechte, kitschige Stücke schreiben", und schließlich „solche Stücke (schlecht) aufführen"
SchmiereSubstantiv, f
Sinnverwandte Wörter
[1b] Creme, Paste, Salbe
SchmiereSubstantiv, f
Sinnverwandte Wörter
umgangssprachlich: Prügel; landschaftlich; nord- und mitteldeutsch: (salopp) Dresche, (salopp) Haue, (umgangssprachlich) Keile, (salopp) Kloppe, (salopp) Senge
SchmiereSubstantiv, f
Sinnverwandte Wörter
Spickzettel, Pons
SchmiereSubstantiv, f
Gegenwörter
Filmtheater, Kino, Lichtspielhaus
SchmiereSubstantiv, f
Oberbegriffe
körperliche Auseinandersetzung
SchmiereSubstantiv, f
Unterbegriffe
[1a] Gelenkschmiere, Haftschmiere, Stiefelschmiere, Wagenschmiere
SchmiereSubstantiv, f
Unterbegriffe
[5a] Wanderschmiere
SchmiereSubstantiv, f
Beispiele
[1a] „Ulis ruhigere Gemütsweise, sein milderes Wesen, welches nicht immer erhitzt war zu Feuer und Flammen im Jagen nach einem unerreichbaren Ziele, einem Wagen gleich, den man ohne Roß und ohne Schmiere dahintreibt, hatte einen wohltätigen Einfluß auf die Arbeiter und das Gesinde."
SchmiereSubstantiv, f
Beispiele
„Sie zündeten trotz dem Einspruch des Gastgebers ein Endchen Fackel an, womit sonst den Spielern, die sich nach Verlust ihres Geldes fluchend entfernten, zur Tür geleuchtet wurde, und traten damit in die Kammer, in der die Frau bis zu den Knien hinab in der Schmiere lag."
SchmiereSubstantiv, f
Beispiele
[3b] Hastig griff sie sich eine belegte Schmiere, die ihr als Frühstück genügen musste, und stürzte schon zu ihrem ersten Termin.
SchmiereSubstantiv, f
Beispiele
[5a] „Das mit dem Theater sei freilich ein Wagestück. Wenn das Haus auch ganz hübsch zustande käme, wie solle man eine anständige Truppe herbeiziehen? Und mit einer armseligen Schmiere werde man doch nicht zufrieden sein."
SchmiereSubstantiv, f
Beispiele
[5b] „Meine Klage ist das alte Lied; die Directoren behandeln uns schlecht, sie glauben, weil sie uns Gage zahlen, müssen wir ihnen dienstbar seyn, das ist doch gegen alle Menschenwürde. Sehn Sie, ich bin Schofel's Perle, sein Juwel, nur mich will das Publicum sehen, ohne mich muß er seine Schmiere schließen."
SchmiereSubstantiv, f
Beispiele
Bei der letzten Prüfung in Latein hat Thomas eine Schmiere benutzt.
SchmiereSubstantiv, f
Charakteristische Wortkombinationen
[1b] eine Schmiere (an-)rühren, eine Schmiere zubereiten, eine Schmiere auftragen, sich mit Schmiere einreiben, eine Schmiere auf die Wunde streichen
SchmiereSubstantiv, f
Charakteristische Wortkombinationen
eine grauenvolle Schmiere
SchmiereSubstantiv, f
Wortbildungen
Schmierenkomödiant (→ Schmierenkomödiantin), Schmierenkomödie, Schmierenschauspieler (→ Schmierenschauspielerin), Schmierenstück, Schmierentheater
SchmiereSubstantiv, f
Worttrennung
Schmie·re, kein Plural
SchmiereSubstantiv, f
Aussprache
Hörbeispiele: -
SchmiereSubstantiv, f
Bedeutungen
Gaunersprache: Wachdienst; den Wachdienst ausübender Wachposten
SchmiereSubstantiv, f
Herkunft
seit dem 18. Jahrhundert bezeugt; Entlehnung über das Rotwelsche aus dem Westjiddischen שמיר (YIVO: shmir) ‚Bewachung', das seinerseits dem Hebräischen שמיר(ה) (CHA: šemirā(h)) ‚Wache' entstammt
SchmiereSubstantiv, f
Synonyme
(Deutschland, umgangssprachlich, oft abwertend) die Bullen, (Deutschland, salopp) Polente, (Österreich, salopp) Kiberei, (Schweiz, salopp) Schmier
SchmiereSubstantiv, f
Oberbegriffe
Dienst; Posten
SchmiereSubstantiv, f
Beispiele
„Der Eine kann nur als Schränker glücklich handeln, der Andere sucht als Hochstappler bei der Agroscheninnung sich einen Namen zu machen; der Dritte vermag allein als Baldoberer oder Schmiere bei einem Einbruch der polizeilichen Gewalt gegenüber List der Schlauheit, Verwegenheit der Kühnheit entgegenzusetzen; der Vierte nur als Kochuner, Kinsler, Dorfdrücker, Treppenschleicher, Leimgänger sich eine Virtuosität zu erwerben."
SchmiereSubstantiv, f
Redewendungen
salopp: Schmiere stehen
SchmiereSubstantiv, f
Charakteristische Wortkombinationen
die Schmiere rufen, zur Schmiere laufen
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"Schmiere." Definitions.net. STANDS4 LLC, 2024. Web. 4 May 2024. <https://german.definitions.net/def/DE/Schmiere>.