Petzen

Worttrennung

Pet·zen

Aussprache

Hörbeispiele: -

Bedeutungen

die Anschwärzung eines anderen bei Eltern, Lehrern, Vorgesetzten

Beispiele

Das ständige Petzen seiner Geschwister ärgerte ihn sehr.

Aussprache

IPA: [ˈpɛʦn̩]

Aussprache

Reime: -ɛʦn̩

Grammatische Merkmale

Genitiv Plural des Substantivs Petze

Grammatische Merkmale

Akkusativ Plural des Substantivs Petze

Nebenformen

verpetzen

Aussprache

Hörbeispiele: -, Präteritum: -, Partizip II: -

Bedeutungen

intransitiv, transitiv; schülersprachlich und familiär abwertend: (vornehmlich einer Lehrperson, den Eltern oder ähnlichen Autoritätspersonen) wissen lassen, dass jemand Anderer etwas unerlaubt, unrechtmäßig oder dergleichen getan hat

Herkunft

Das Wort ist seit dem 18. Jahrhundert bezeugt. Seine Herkunft ist umstritten. Laut Kluge ist es am ehesten zum niederdeutschen Verb inpetzen → nds „beschuldigen; petzen" gehörig. Dieses wiederum entstammt mit falscher Umsetzung in eine mitteldeutsche Form aus mittellateinisch impetere → la. Laut Duden stammt das Wort, das zunächst in der Studentensprache der Hallenser Universität gebräuchlich war, vermutlich aus der Gaunersprache, genauer dem Rotwelschen, und soll letztendlich auf das hebräische Verb פָּצָה (CHA: pāṣā(h))  ‚den Mund auftun, aufreißen' zurückgehen. Laut Küpper ist es wahrscheinlich schallnachahmender Herkunft, wobei »petzen« einen kurzen (spitzen), schrillen Laut verbalisiert, wie ihn ein Jagdhund ausstößt, der ein Stück Wild verbellt.

Sinnverwandte Wörter

abpressen, betrinken, besaufen, austrinken

Oberbegriffe

melden, mitteilen

Unterbegriffe

abpetzen

Beispiele

„Ich klatsche und petze sonst wahrhaftig nicht; aber ich war so empört, daß ich es Professor R. sagen mußte, als wir ihn nach der Schule bis zur äußeren Parkpforte begleiteten und er mich, wie gewöhnlich, an seine Seite gerufen hatte."

Beispiele

„Wenn also an den jüngsten Vorwürfen gegen Markenartikler und Händler etwas dran ist, lautet die spannende Frage: Wer petzte als Erster?"

Beispiele

Petz den Schoppen noch ab!

Charakteristische Wortkombinationen

(jemandem etwas) petzen; petzen gehen

Wortbildungen

Petze, Petzer, Petzerin, Petzerei, verpetzen

Worttrennung

pet·zen, Präteritum: petz·te, Partizip II: ge·petzt

Aussprache

Hörbeispiele: -, Präteritum: -, Partizip II: -

Bedeutungen

transitiv; westmitteldeutsch umgangssprachlich: kneifen, zwicken, Haut mit den Fingern zusammendrücken

Herkunft

Laut Küpper ist das Wort eine seit dem 19. Jahrhundert bezeugte Nebenform zu »pitschen«. Dem Duden, Kluge und Grimm zufolge handelt es sich um eine Nebenform von »pfetzen«.

Gegenwörter

streicheln

Beispiele

„Während wir uns abmühten, alles recht und ordentlich zu machen, wurde der Kinderspektakel auf dem Hausgang größer und größer. »Mama,« hörte man lamentieren, »mich hat der Otto ins Bein gepetzt.« »Der Rudolf hat mir in die Nas gebissen.« »Und die Luise hat mein Ohr gezaust.« »Ach Gott, Mama, dem Franz hängt am heiligen Abend der Hintere aus der Hose heraus.«"