Kliff
KliffSubstantiv, n
Anmerkung zu den Pluralformen
In den gängigen Wörterbüchern ist einzig die erste Pluralform verzeichnet. Es lassen sich jedoch auch Belege für den Gebrauch der zweiten finden.
KliffSubstantiv, n
Aussprache
IPA: [klɪf], Plural 1: [ˈklɪfə], Plural 2: [klɪfs]
KliffSubstantiv, n
Bedeutungen
besonders norddeutsch: durch Abrasion geformte steil abfallende Wand einer (felsigen) Küste
KliffSubstantiv, n
Herkunft
Zum einen soll es sich nach Kluge um eine Entlehnung aus dem Niederdeutschen handeln, in der es, als Erbwort, den mittelniederdeutschen Formen klif → gml und (ablautend) klēf → gml ‚Felsvorsprung, felsige Höhe' entstammt, was wiederum eine etymologische Verwandtschaft mit altnordischem kleif → non und (mundartlich) schwedischem klev → sv nahelegt. Eingedenk der ungewissen Herkunft dieser Formen, vermutet Pfeifer, das sie auf die (erschlossene) indoeuropäische Wurzel *gel- ‚(sich) ballen; Gerundetes, Kugeliges' (siehe »kleben«) zurückzuführen sind.
KliffSubstantiv, n
Herkunft
Einen weiteren Ansatz zur Klärung der Herkunft von »Kliff« unternahm Max Pfister, indem er von dem im Rheinischen bezeugten Maskulinum Klif ausgeht, das unter anderem die Bedeutung ‚natürliche Böschung auf sonst ebenem Gelände, steil abfallender, 1-2 m messender Abhang an Feldern, Hohlwegen, Bächen, am Chausseegraben' aufweist. Diese Form geht, ihm zufolge, sicher auf lateinisches clīvus → la ‚Abhang'[10][11] zurück. Im Italienischen tritt clivo → it m ‚collinetta, pendio'[12] nur ganz vereinzelt an einer Stelle im Paradiso bei Dante auf:
KliffSubstantiv, n
Herkunft
Bei der geographischen Lagerung lasse sich die rheinische Form als nördlichstes Relikt von lateinisch clīvus → la erkennen, das Spuren im Frankoprovenzalischen, im Oberitalienischen, im Istrischen (Istriotisch) und im Süditalienischen hinterläßt.
KliffSubstantiv, n
Herkunft
Sofern in der Galloromania ein im Rheinischen belegter Worttypus fehlt, sei es, so Pfister, oft schwierig zu entscheiden, ob es sich für Frankreich um eine verschüttete oder nie vorhandene Sprachschicht handelt. In diesen Fällen sei zu bedenken, dass regionallateinische Formen über die Raetia in die Germania Superior bis ins Rheinische oder Niederländische gelangen konnten.
KliffSubstantiv, n
Sinnverwandte Wörter
schweizerisch, westösterreichisch (Vorarlberg): Fluh
KliffSubstantiv, n
Gegenwörter
Düne
KliffSubstantiv, n
Unterbegriffe
Kreidekliff
KliffSubstantiv, n
Beispiele
„Beim Ostseebad Ahrenshoop, einer schon Ende des 19. Jahrhunderts bekannten Künstlerkolonie, muß man den Strand durch Buhnen schützen, kämpft sich das Meer bedrohlich nah an die Reetdach-Häuser heran, nagt gefährlich am Kliff zwischen Ahrenshoop und Wustrow."[27]
KliffSubstantiv, n
Beispiele
„Die sogenannte ‚Wildcoast' ist eine rauhe, unverdorbene Küste voller einsamer Naturstrände, Dünenlandschaften, steil aufragender Kliffs und von Magrovenwäldern umrahmter Flußläufe."[29]
KliffSubstantiv, n
Beispiele
„Der Meeresspiegel steige, deshalb würden auch höhere Wellen gegen das Kliff schlagen, die dann größere Vibrationen auslösen."[31]
KliffSubstantiv, n
Beispiele
„Zur Küste hin laufen die Anhöhen in sanften Hügeln aus oder enden in schroffen Kliffen an der Ostsee."[33]
KliffSubstantiv, n
Beispiele
„Rund 20 000 Kubikmeter Kreide und Mergel liegen nun am Fuß des Kliffes, ein milchiger Teppich, der stündlich größer wird, breitet sich an der Abbruchstelle aus."[35]
KliffSubstantiv, n
Beispiele
„150 Meter hohe Kliffe erheben sich senkrecht über dem Meer."[37]
KliffSubstantiv, n
Wortbildungen
Kliffküste, Kliffspringen (→ Kliffspringer)
Zitat
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"Kliff." Definitions.net. STANDS4 LLC, 2024. Web. 26 Dec. 2024. <https://german.definitions.net/def/DE/Kliff>.