Eimer

Aussprache

IPA: [ˈaɪ̯mɐ], Plural: [ˈaɪ̯mɐ]

Aussprache

Reime: -aɪ̯mɐ

Bedeutungen

veraltet: Volumenmaß für Flüssigkeiten von unterschiedlicher Größe, das zumeist als Schankmaß vor allem für Wein verwendet wurde

Bedeutungen

übertragen zu ; umgangssprachlich:

Bedeutungen

Stiefel

Bedeutungen

kelchartiges Trinkgefäß mit Fuß (und Deckel); 0,5-Liter-Glas

Bedeutungen

Aborttrichter; Abort

Bedeutungen

[11] häßliches Mädchen

Herkunft

Bei dem Wort handelt es sich um ein seit dem 8. Jahrhundert bezeugtes Lehnwort aus dem Lateinischen, dessen althochdeutsche Formen unter anderem eimbar → goh m / n, eimbari → goh n, eimbri → goh n, eimbarī → goh n, eimbarīn → goh n, einber → goh lauteten und im Mittelhochdeutschen unter anderem die Formen einber → gmh, eimber → gmh, eimer → gmh ergaben. Das aus der althochdeutschen, für das 9. Jahrhundert bezeugten Ableitung ampri → goh zu erschließende *ambar sowie altenglisch amber → ang, āmber → ang, ōmbor → ang m / n(?) sind Entlehnungen aus dem lateinischen ampora → la, einer Nebenform von amphora → la f ‚(Ton-)Gefäß mit zwei Henkeln', das seinerseits dem griechischen ἀμφορεύς (amphoreús) → grc entstammt, welches wiederum durch Haplologie aus ebenfalls belegtem ἀμφιφορεύς (amphi[-]phoreús) → grc ‚Doppelträger (zweihenkliger konischer Krug)' entstanden ist (siehe »Ampel«). Offenbar wurde die Funktion dieses Gefäßes dann durch einen (Holz-)Kübel mit nur einem Henkel übernommen, worauf das Wort volksetymologisch umgedeutet wurde zu althochdeutschem eim-bar → goh ‚Ein-Trage', das an das althochdeutsche Zahlwort ein → goh ‚eins' und einer möglichen Ableitung zu dem Verb beran → goh ‚tragen' (siehe »gebären«) angelehnt wurde. »Eimer« wurde damit zum Gegenwort zu »Zuber«.

Herkunft

Diese Bedeutung ist seit 1965 bezeugt und aus dem Bundesoldatendeutsch in die Umgangssprache eingegangen. Die Übertragung ist entweder durch die Gleichsetzung »Eimer« = »Schiff« = »Kahn« = »Schuh« oder durch die Gleichstzung »Stiefel« = »Trinkgefäß« = »Eimer« zustandegekommen.

Herkunft

Das Wort in dieser Bedeutung ist seit 1900 bezeugt, wahrscheinlich ist sie jedoch älter.

Herkunft

[11] Die seit 1920 bezeugte Übertragung zielt darauf ab, dass das betreffende Mädchen in Gestalt einem »Eimer« ähnelt, das heißt es fehlen die ausgeprägten Körperformen.

Synonyme

Kübel

Synonyme

schweizerisch: Kessel

Synonyme

Maßkrug

Synonyme

Abortkübel

Synonyme

[10] familiär: Dummerjan

Synonyme

[10] abwertend: Dummkopf, Hohlkopf, Schwachkopf

Synonyme

[10] veraltet: Brutum

Synonyme

[12] umgangssprachlich: Blindgänger

Sinnverwandte Wörter

[1, 2, 5] südostdeutsch, österreichisch: Sechter

Sinnverwandte Wörter

Blechkiste, Kahn, Kiste, Klapperkasten, Klapperkiste, Mühle, Rostlaube, Schrotthaufen

Sinnverwandte Wörter

[12] bildungssprachlich: Armageddon, Debakel, Kannä, Waterloo

Sinnverwandte Wörter

[12] salopp: Pleite

Gegenwörter

[1, 2] norddeutsch: Balge, Balje

Gegenwörter

[1, 2] österreichisch: Gebinde

Gegenwörter

[1, 2] landschaftlich: Bütte, Gelte, Kufe, Scheffel, Stotz

Oberbegriffe

[1, 6, 7] Gefäß

Oberbegriffe

Vorrichtung

Oberbegriffe

Schuhwerk

Oberbegriffe

Fahrzeug

Oberbegriffe

[12] Unternehmung

Unterbegriffe

Handeimer, Schankeimer/Schenkeimer

Beispiele

„Den ganzen Abend kloppten sie die Beulen aus den Eimern, schmirgelten mit feinem Sand die braunen Rostflecken weg."

Beispiele

„Die Misere fing schon bei den Eimern an. Denn die Eimer für das Löschwasser, die Feuereimer, hatten Löcher. Nun sieht ein Eimer mit Loch zwar immer noch wie ein Eimer aus, aber recht als Eimer zu gebrauchen ist er nicht mehr.[…]Das war eine ziemliche Panne, und die Vertreter des Stadtrats mussten gestehen, dass die Bürger in der Eile zu schadhaften Eimern gegriffen hätten. Die Erklärung für die Löcher in den Eimern war dabei ganz einfach. Die Eimer würden nämlich gerne zum Schuhflicken benutzt, weil sie aus Leder waren."[10]

Beispiele

Das Volumenmaß Eimer unterlag regionalen Schwankungen.

Beispiele

„Kreischend und quietschend graben die Eimer des Baggers an der geführten Baggerkette die Massen ab, lautlos, fast gespenstisch wandert das Gigantenwerk auf gut verlagertem, starkem Gleis die Länge des Tagebaues auf und ab."[13]

Beispiele

[10] „Erst mal 'ne Oma haben, du Eimer!"[15]

Beispiele

[10] „Bis eben jene Evi ihn fragte: ‚Sachma, du Eimer, willze mich verarschen oder meinze dat jetz ernst?'."[17]

Redewendungen

alter Eimer

Redewendungen

auf den Eimer sein, auf den Eimer sitzen

Redewendungen

du musst wohl mal auf den Eimer?

Redewendungen

Einfälle wie ein alter Eimer haben, Ideen wie ein alter Eimer haben

Redewendungen

etwas ist in den Eimer gefallen

Redewendungen

etwas klingt, wie wenn der Ochse in den Eimer scheißt

Redewendungen

Gesicht wie ein kaputter Eimer

Redewendungen

in den Eimer gucken, in den Eimer schauen, in den Eimer sehen

Redewendungen

jemand kann einen Eimer Wasser nicht umkippen

Redewendungen

jemanden haut's vom Eimer

Redewendungen

leerer Eimer

Redewendungen

quaddel' in den Eimer, morgen ist Waschtag!

Redewendungen

trüber Eimer

Redewendungen

vom Eimer fallen, vom Eimer sein

Redewendungen

willst du einen Eimer Wasser haben?

Redewendungen

im Eimer sein

Redewendungen

etwas passt wie Arsch auf Eimer

Wortbildungen

Eimerbagger, Eimerbank, Eimerkette, eimern, eimerweise, Eimerwerk

Aussprache

IPA: [ˈaɪ̯mɐ], Plural: [ˈaɪ̯məʀən]

Aussprache

Reime: -aɪ̯mɐ

Sinnverwandte Wörter

veraltet: Ammer

Oberbegriffe

Asche

Aussprache

IPA: [ˈaɪ̯mɐ], Plural 1: [ˈaɪ̯mɐ], Plural 2: [ˈaɪ̯mɐs]

Aussprache

Reime: -aɪ̯mɐ

Herkunft

Der Familienname entstand aus einer niederdeutsch-friesischen Form des alten deutschen Rufnamens Agimar, der seinerseits aus den althochdeutschen Wörtern agi → goh und māri → goh gebildet wurde.

Namensvarianten

Eim, Eime, Eimecke, Eimen, Eimers, Eimke

Beispiele

Der Eimer aus dem Nachbarhaus hat schon wieder auf dem Balkon gegrillt.

Beispiele

Die kleine Eimer ist vielleicht ein Frechdachs!