Blätterwald

Aussprache

IPA: [ˈblɛtɐˌvalt], Plural: [ˈblɛtɐˌvɛldɐ]

Bedeutungen

scherzhaft: große Anzahl an Zeitungen und/oder Zeitschriften unterschiedlicher (gesellschaftlicher, politischer oder dergleichen) Ausrichtung

Herkunft

Determinativkompositum aus dem Substantiv Blatt im Sinne von ‚Zeitung', dem Fugenelement -er (samt Umlaut) und dem Substantiv Wald im veralteten Sinne ‚Sammlung von Schriften, Dichtungen oder Ähnlichem'

Herkunft

Das Wort ist wohl seit dem späten 19. Jahrhundert bezeugt.

Sinnverwandte Wörter

Zeitungswust

Unterbegriffe

Boulevardpresse, Revolverpresse

Unterbegriffe

umgangssprachlich abwertend: Asphaltpresse

Beispiele

„Deutsche und englische Blätterwälder rauschen wütend, um Seesiegesmeldungen zu vermelden, und große Menschen stehen auf großen Tribünen und reden große Worte … draußen aber sterben kleine Menschen stumm und still den ganz kleinen Heldentod …"

Beispiele

„Der rauschende Blätterwald meinungsloser ‚Kopisten' übertönt, aber beseitigt nicht kritische Stimmen."

Beispiele

„Diese Woche, so schallt es durch den deutsch-französischen Blätterwald, soll nun wirklich die endgültige Antwort auf die Krise erfolgen."

Beispiele

„Vor allem zwei Botschaften Metzgers wurden im deutschen Blätterwald groß aufgemacht."

Charakteristische Wortkombinationen

im (internationalen, nationalen, regionalen, lokalen) Blätterwald herrscht Empörung, Entsetzen, Erstaunen; der Blätterwald sorgt für/macht Furore; eine Nachricht/Nachrichten/Schlagzeilen im Blätterwald (groß) aufmachen; durch den Blätterwald hallen, schallen; das (große, tosende) Rauschen/Raunen, (laute) Rascheln, (bedrückende) Schweigen im Blätterwald; der rauschende/raunende Blätterwald