Abelmoschus
AbelmoschusSubstantiv, m
Nebenformen
veraltet: Abelmosch
AbelmoschusSubstantiv, m
Aussprache
IPA: [ˌaːbl̩ˈmɔʃʊs], auch: [ˈaːbl̩ˌmɔʃʊs], Plural: [ˌaːbl̩ˈmɔʃʊsə], auch: [ˈaːbl̩ˌmɔʃʊsə]
AbelmoschusSubstantiv, m
Bedeutungen
Botanik: zu den Malvengewächsen (Malvaceae) gehörende tropische, strauchartige Pflanze, deren Samenkörner nach Moschus riechen und die deshalb häufig als Räucherwerk benutzt werden
AbelmoschusSubstantiv, m
Herkunft
Die Anzahl der Bildungen botanischer Bezeichnungen im Arabischen, so auch im Hispanoarabischen, die mit den Konstituenten حَبّ (DMG: ḥabb) →ar und حَبَّة (DMG: ḥabba) →ar ‚Nomen unitatis: (Getreide-)Korn; Same; Beere; Frucht' gebildet wurden, ist beträchtlich. Die Entlehnung arabischer botanischer Bezeichnungen dieses Typs in die mittelalterlichen iberoromanischen Sprachen und ins Mittellateinische erfolgte einerseits in den diversen Übersetzerschulen im Bereich der ganzen Iberoromania, andererseits durch das Jahrhunderte währende Zusammenleben von Mauren und Romanen.
AbelmoschusSubstantiv, m
Herkunft
Es scheint so, dass das Samenkorn und seine Bezeichnung den abendländischen Gelehrten durch die Schriften des Arztes Vicence Onorio Belli (Honorius Bellus) bekannt wurden. Dieser war auf Kreta ansässig, erhielt regelmäßig Heilpflanzen und -kräuter aus Ägypten, kannte nachweislich ihre einheimischen Bezeichnungen und beherrschte wahrscheinlich genug Arabisch, um diese womöglich selbst übersetzen zu können. Er korrespondierte mit dem niederländischen Gelehrten Charles de l'Écluse (Carolus Clusius), der wiederum Briefe Bellis in seinem 1601 in Antwerpen veröffentlichten Werk »RARIORVM PLANTARVM HISTORIA« abdruckte (siehe besonders den Brief vom 15. Februar 1596, cccvi). Unter den Korrespondenten Bellis befand sich ebenfalls Giovanni Pona, der bereits in dem vollständigen Titel seines 1608 erschienenen Werkes »PLANTÆ« Belli erwähnt[15] und in dem zahlreiche Ausführungen und Skizzen Bellis in lateinischer Sprache abgedruckt wurden; jedoch wurden nirgends Wortformen erwähnt, die sich auf den arabischen Begriff zurückführen ließen. Dies ist erst wenig später in einem weiteren 1617 in italienischer Sprache verfassten Werk Ponas namens »MONTE BALDO DESCRITTO DA GIOVANNI PONA VERONESE« der Fall, in dem es heißt: „ABELMOSCH DE GLI EGITTII, ouero Abutilo d'Auicenna"[16]. Die etymologische Herleitung von italienisch abelmosch → it bereitet jedoch Schwierigkeiten, da das -o- eine andere Ausgangsform als مِسْك (DMG: misk) →ar verlangt. So leiten einige Quellen[17][18][19][10][20][21] es aus der bis dato im Arabischen nirgends belegten Form *ḥabb al-musk her. Zwar ist diese Form bei zwei weiteren Quellen[22][23] - auf denen sich wohl die zuvor genannten stützen - aufgeführt, jedoch ohne Beleg ihrer ehemaligen Existenz. Einer anderen Quelle zufolge kann es sich sehr wohl um eine Entlehnung des arabischen Begriffs حَبّ أَلْمِسْك (DMG: ḥabb al-misk) →ar handeln, den Pona an die von ihm verwendete Form für ‚Moschus' italienisch mosco → it (ältere dialektale Formen waren unter anderem moscho → it, mosch → it und mosc → it) adaptiert habe, die selbst auf einem hellenisierten Latein basiert (vergleiche spätgriechisch μόσχος (móschos) → grc und lateinisch muscus → la). Das Wort gelangte letztlich über das Fachlatein der Botaniker in die anderen iberoromanischen Sprachen.
AbelmoschusSubstantiv, m
Herkunft
Das Wort ist im Deutschen seit Mitte des 18. Jahrhunderts[30][31][32][33][34] wohl bezeugt.
AbelmoschusSubstantiv, m
Oberbegriffe
Malvenart, Malvengewächs
AbelmoschusSubstantiv, m
Beispiele
„Die Malvaceae-Gattung Abelmoschus, Abelmosch, Moschuseibisch oder Bisampappel geht in der Nomenklatur auf Friedrich Kasimir Medikus (1736-1808), seinerzeit Gartendirektor in Schwetzingen und Mannheim, zurück. Bei Linné gehörte der Abelmoschus noch zur Gattung Hibiscus."[35]
Zitat
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"Abelmoschus." Definitions.net. STANDS4 LLC, 2024. Web. 16 Nov. 2024. <https://german.definitions.net/def/DE/Abelmoschus>.